Daher ist es nicht falsch, Verlangen danach zu empfinden.
Falsch ist es nur, wenn wir es im Aussen suchen, denn es ist in dir."
~ Sri Ramana Maharshi
Die grösste innere Ressource
Die Ausrichtung auf etwas Grösseres und damit auf unsere essentielle Natur erweist sich für einen Heilungsweg als unbeschreiblich wertvoll, weil wir
durch das Erkennen einer tiefer liegenden Dimension, unsere grösste innere Ressource - den Raum, der uns trägt und schon immer ganz, heil und gesund war - berühren.
Dies wird oft wie ein Anker im Sein erlebt, mit welchem es uns leichter gelingt, aus der beobachtenden Perspektive auf unser Erleben zu schauen, ohne gänzlich
davon vereinnahmt zu werden. Das vermittelt uns Sicherheit und stärkt unser Selbstvertrauen - eine wichtige Basis, von welcher aus wir uns unseren Traumata und Ängsten wiederum gestärkter
zuwenden können.
Trauma & Spiritualität
Befinden wir uns auf einen spirituellen Weg, können frühe Wunden und ungelöste Traumata das Erfahren des Verbundenseins erschweren, zumal wir aus der Kontraktion
(Schutzreaktion auf das Erlebte) oft keinen Zugang haben zu unseren essentiellen Seins-Zuständen. Letztere entstehen durch tiefes Vertrauen und Hingabe ans Leben. Heilung von Traumata löst diese
Kontraktionen durch die Integration von einst Abgespaltenem. So erlangen wir einen Zugang zu einer wahrhaft verkörperten Spiritualität und zu Bewusstseinszuständen von tiefer Verbundenheit mit
dem Grösserem Ganzen.
In vielen spirituellen Weisheitstraditionen wird der Körper oft weitgehend vernachlässigt. Die Verleugnung der Bedeutung des Körpers führt dazu, dass wir uns von
der Genialität unserer Sinne, unserer Intuition, unserer Instinkte und Gefühle und unserer Fähigkeit, Traumata zu heilen, förmlich abschneiden. Heute wissen wir zum Glück, wie wichtig sowohl
unsere Physiologie als auch unsere Psychologie für die Heilung und damit auch für die spirituelle Öffnung sind.
Verkörperung
Wirkliche Transzendenz kann letztendlich nur dann geschehen, wenn wir uns erlauben unseren Körper mit all seinen Sinnen zu bewohnen, und wir beginnen,
ihn mit seinem vollen Potenzial für Lebendigkeit auszuschöpfen, uns also voll und ganz der Inkarnation und damit der Verkörperung von 'Spirit' hingeben. Viele von uns müssen zuerst
wieder lernen, den Körper zu spüren und ihm wieder zu vertrauen, zumal erlebte Verletzungen und Traumata dazu geführt haben, dass wir Signale vom Körper als nicht verlässlich oder gar als (ver-)
störend und irreführend erleben.
Der ganz eigene Weg
Jede einzelne Heilungsreise ist komplett individuell, es gibt sie nur einmal und so ist sie etwas sehr sehr intimes. Sie verlangt oft unendlich viel
Mut und Vertrauen von uns. Wir werden durch gewisse Leidensmuster an unsere Grenzen getrieben, wissen nicht mehr weiter, sind verzweifelt und mit unserem Latein am Ende… UND hier beginnen
wir oft weiter zu forschen, hinter die Kulissen zu schauen und unseren ganz eigenen Zugang zum grossen Ganzen, zu unserer essentiellen Natur zu entdecken.